Im Internationalen Garten sind die meisten Parzellen vergeben


Gießener Anzeiger vom 19.05.2011

Das Forum für Völkerverständigung blickte in Lich auf das vergangene Jahr zurück

tk). Das Projekt „ Internationaler Garten“ war bei der Jahreshauptversammlung des Forums für Völkerverständigung Lich zentrales Thema. Referent war der Vorsitzende der Licher NABU-Gruppe, Klaus-Peter Emrich. „Es ist uns ein Anliegen, den Naturgedanken in die Gärten zu bringen“, so Emrich: „Geben Sie der Natur eine Chance“.

Das NABU-Areal im Garten soll eine Begegnungsstätte mit „ökologischem Anspruch“ werden. Geplant sind eine Kräuterspirale, ein Insektenhotel, eine Trockenmauer, ein Totholzstapel, eine Kräuterwiese und für Kinder sollen eine Sonnenuhr und ein Lehmbackofen gebaut werden.

Emrich ermunterte die Mitglieder des Forums, heimische Pflanzen anzubauen. Geplant ist auch eine Zusammenarbeit mit der Erich-Kästner-Schule beim Bau des Insektenhotels.

Detmar Hönle, 1. Vorsitzender des Forums für Völkerverständigung, sagte in seinem Bericht: „Das Jahr 2010 war in der 17-jährigen Vereinsgeschichte das Aktivste. Vier Veranstaltungen wurden organisiert, darunter das Friedensfest und das Grillfest. Die aufsuchende Schülerbetreuung sei eine Erfolgsgeschichte und Standbein Nummer eins des Vereins. Über 20 Schüler mit Migrationshintergrund werden betreut. Auf Kreis- und Bundesebene wurde die Arbeit durch eine Entgeltmaßnahme für den pädagogischen Mitarbeiter Jörg Hannecke honoriert. Sie lief jedoch im Oktober. Aktuell habe das Jobcenter Gießen eine dreijährige Bürgerarbeitsstelle für das Projekt eingerichtet. Hönle dankte zudem den ehrenamtlichen Helfern Mechthild Mengler, Detlev Sanner und Françoise Hönle für ihr Engagement. Aktuell befinden sich zwei der teilnehmenden Schülerinnen in den Abiturprüfungen sowie ein Schüler in der Prüfung für den Realschulabschluss. Die Mehrzahl der Schüler steuert auf einen Realschulabschluss zu.

Teilnahme an Kulturtagen

Mitglieder des Forums nahmen auch wieder an den Licher Kulturtagen teil. Dr. Djalil Dehgani sprach über „Kulturen im Prozess der Globalisierung“. Ebenso beteiligte sich der Verein an einer Ausstellung über den Autor Bernd Traven. Ebenso im Programm war ein Kochworkshop „Orientalisch kochen“. Das Veranstaltungsjahr ging im November mit einer Veranstaltung zum Thema „Umgang mit dem Tod“, sowie mit einem Vortrag von Prof. Benno Hafeneger über Rechtsradikalismus in der Region zu Ende. Mit Blick auf die Wahl zum Ausländerbeirat in Lich sagte Hönle: „Durch ihn haben alle Licher aus anderen Herkunftsländern eine Vertretung und eine Stimme. Das halten wir für wichtig. Wir werden wieder die Arbeit des neuen Beirats nach Kräften unterstützen“.

Der Vorsitzende gab auch einen Sachstandsbericht über die Planung des Internationalen Gartens. Mittlerweile sind 16 der 17 Parzellen vergeben. Serdar Isik setzte „zu einem solidarischen Preis“ die Entwürfe in die Planung um. Ende April haben Mitarbeiter des städtischen Bauhofs die Parzellen abgesteckt. Probleme gibt es noch der Wasserversorgung. Grundwasser wurde am Rande des Grundstücks gefunden. Nun muss ein Weg gefunden werden, damit einen Brunnen in zentraler Lage zu versorgen. Dafür hat die Stadt Lich Hilfe signalisiert. Außerdem ist es nötig, die Grasnarbe abzuschälen, um das Grundstück neu kultivieren zu können. Klaus Peter Emrich machte den Vorschlag, dafür Gartenbauunternehmen aus der Region anzusprechen.

Auch in diesem Jahr wird der Verein wieder zahlreiche Veranstaltungen anbieten. Am 18. Juni findet in Münster das jährliche Grillfest statt. Auch bei der Veranstaltungsreihe zum 9. November 1938 werden die Vereinsmitglieder wieder mitwirken.