Nachwuchs bei den Adebars


Gießener Allgemeine Zeitung vom 15.05.2012

Naturschutzbund-Vorsitzender bestätigt Jungtiere bei Lich, Inheiden und Utphe

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Gießen (no). »Freudige Ereignisse« sind zu berichten von denjenigen, die ansonsten – so die Legende – dafür Verantwortung tragen, dass es bei den Menschen mit dem Nachwuchs klappt: Bei den vergleichsweise zahlreich im Gießener Land brütenden Störchen hat sich erster Nachwuchs eingestellt! Drei Jungtiere seien es im Licher Niederried, hieß es am Sonntag in den »Familiennachrichten« des Pohlheimer Storchenpaten Joachim Elbing. Und Naturschutzbund-Kreisvorsitzen-der Dr. Achim Zedler aus Fernwald sagte auf Anfrage der Gießener Allgemeinen Zeitung, auch am Unteren Knappensee bei Utphe und bei Inheiden hätten Meister Adebar und deren Frau Storch jeweils viel zu tun, um hungrige Schnäbel zu bedienen.

Wer immer schon einmal Störchen im Gießener Land beimBrüten zuschauen wollte, kann es – wie schon 2011 – im Internet unter www.spll.de tun. Dort gibt den Blick in die Lahnwiesen frei Haus. (Screenshot: no)

Insgesamt sind es acht Storchenpaare im Landkreis Gießen; so viele wie seit Jahren nicht mehr. Vier davon brüteten noch, sagte Zedler weiter. Ob es die Obbornhofener Überraschungsgäste 2012 noch zum Bruterfolg bringen, zweifelte der Nabu-Mann an. »Das sind >Halbstarke<, die üben noch!« Sie hatten am vorvergangenen Wochenende ein erst Mitte April neu errichtetes »Ciconiidae-Penthouse« bezogen.

Wieder gebrütet wird auch in den Lahnwiesen bei Atzbach (Lahn-Dill-Kreis), das wegen früherer Storchenpopulationen auf dem Dach der Volksschule auch Storchendorf genannt wird. Außergewöhnlich hier: Raya und Norbert Schmidt haben ihr Astroteleskop wieder auf das Nest gerichtet, und die Lahntalschule stellt, obwohl die Eheleute dort nicht mehr als Lehrkräfte tätig sind, ihre Webcam zur Verfügung. Technische Info für Fotointeressierte, so nachzulesen unter www.spll.de: Der Aufbau erzielt eine Vergrößerung vom Faktor 120. Bezogen auf eine herkömmliche Kleinbildkamera entspricht dies einem Teleobjektiv mit einer Brennweite von 6000 Millimetern!

Blick aus der Distanz auf das Storchennest bei Lieh, wo zwei der drei Jungen ihre Köpfe zu Vaters Schnabel hin recken. Ganz oben einen Foto von der Storchen-Futtersuche bei Utphe. (Fotos: Elbing, Zimmer)

Apropos Störche, Futtersuche und Adebar-Ansiedlungsdichte im Gießener Land: Am Montag meldete Horst Kammer aus Hungen, auf einer Wiese bei Utphe gleich 18 Störche gesehen zu haben bei der Futtersuche. Sechs davon sind auf dem von Zimmer geschossenen Foto am Kopf der Seite zu sehen. Sieht aus, als ob es sich um den Spaziergang einer ganzen Sippschaft nach dem gemeinsamen Mittagsmahl handelt: Kommt, Tasst uns ein wenig die Füße vertreten…!