NABU-Lich stellte Storchenmasten auf »Vielleicht gibt’s dann auch mehr Nachwuchs«


Gießener Allgemeine vom 23.02.2015

»Vielleicht gibt’s dann auch mehr Nachwuchs«

Lich (pad). Das Aufstellen der Storchenmasten und die Rodungsarbeiten am Kirchberg zum Zwecke der Landschaftspflege hielten den NABU-Ortsverband Lich im vergangenen Jahr auf Trab. Sie standen im Mittelpunkt des Rückblicks von Vorsitzenden Klaus-Peter Emrich anlässlich der Jahreshauptversammlung am Donnerstag.

So konnte etwa ein Mast an der Peinmühle Nieder-Bessingen mit Hilfe der OVAG und durch eine Spende des neuen Besitzers errichtet werden. Ohne deren Beistand hätten sich die Ausgaben für Mast, Plattform, Transport und Aufstellen auf 1500 Euro belaufen. Nun hat man noch einen Storchenmast übrig. Als möglicher Standort wurde von einer Besucherin eine Wiese nahe dem geplanten Neubaugebiet Breuersberg ins Gespräch gebracht. »Ich habe da schon just an dem Tag einen Storch gesehen, als ein Fohlen geboren wurde«, sagte sie. Emrich erklärte, man würde dem Vorschlag nachgehen. »Vielleicht gibt’s dann auch mehr Nachwuchs im Neubaugebiet«, scherzte er.

Stein zerstört Freischneider

Weniger zu lachen gab es beim Arbeitseinsatz auf dem Kirchberg. Dieser machte den NABU-Aktiven zwar Spaß. Jedoch sorgten im hochstehenden Gras versteckte Steine dafür, dass bei einem der Freischneider das Getriebe zerstört wurde – zusätzliche Kosten für den Verein. Mittlerweile habe man die Fläche aber im Griff und wolle dieses Jahr die Pflege fortführten. Arbeitsschwerpunkt in 2015 wird außerdem die Parzelle im Internationalen Garten sein. Diese soll nun endgültig bepflanzt werden.

Ärgerlich waren ebenfalls die Wildschäden auf den Seifenwiesen zwischen Langsdorf und Nonnenroth (die GAZ berichtete). Im Wald wurden rund 500 Eiben und Walnuss-Setzlinge von Wildschweinen ausgegraben, was eine erneute Pflanzaktion notwendig machte. Mithilfe der Licher Feuerwehr wurden Störche beringt, eine Exkursion führte in den Kellerwald.

Nach dem Bericht des Kassenwartes wurde der Vorstand entlastet. Da der NABU Lich demnächst auch die Pflege einer Streuobstwiese bei Nieder-Bessingen übernehmen wird, passte der anschließenden Vortrag von Bodo Fritz zum Thema »Artenvielfalt und Lebensraum Streuobstwiese« sehr gut ins Programm. Er ging unter anderem auf den Wert hohler Bäume als Nistmöglichkeit für den Steinkauz ein.