Licher Wochenblatt vom 29.12.2011
Lich (-). Die Licher Ortsgruppe des Naturschutzbunds (NABU) führte eine Artenhilfsmaßnahme für den bedrohten Steinkauz durch. Von der Vogelschutzwarte Frankfurt wurden 16 Steinkauzröhren geliefert, die von Karl-Heinz Mühl und Eckhard Richter in Streuobstbeständen bei Lich und Hungen aufgehängt wurden.
In der gesamten Bundesrepublik gehen die Bestände des Steinkauzes stark zurück, in einigen Bundesländern ist er bereits ausgestorben. Größere Bestände gibt es noch am Niederrhein sowie in der Wetterau. An windstillen Frühjahrsabenden gehört der Balzruf des Steinkauzes bei uns noch zur Abendmusik der Natur dazu, was eine große Besonderheit in Deutschland darstellt. Im Kreis Gießen wurden in den letzten Jahren zwischen 60 und 80 Brutpaaren in den Vogelkundlichen Jahresberichten gemeldet. Der Bereich Lich und Hungen wies nur eine sehr geringe Verbreitungsdichte auf. Klaus-Peter Emrich, Vorsitzender des NABU Lich, betonte, dass wir eine besondere Verantwortung für die Erhaltung und Förderung der Steinkäuze haben. Emrich hofft, dass die Kauzbestände bei Lich durch das Aufhängen der speziellen Niströhren angehoben werden können. Auch die Pflege und Neuanlage von Streuobstgebieten mit hohlen Bäumen als Brutstätten gehört für den NABU zum Programm. Ermöglicht wurde das Aufhängen der Niströhren durch eine großzügige Spende der OVAG Friedberg.