In wundervolle Naturwelten katapultiert


Gießener Anzeiger vom 06.11.2014

DOKUMENTATION Hans-Jürgen Zimmermann stellt im Traumstern zweiten Teil seines Films „Deutschlands wilde Vögel“ vor

LICH (ies). Ein Schauspielspektakel der Extraklasse ist momentan auf den Leinwänden der Kinos zu finden. Die Bühne naturbelassen, voller Grün und prächtiger Himmelsfarben. Die normalerweise eher scheuen Protagonisten sind prachtvoll gewandet im Federkleid und von hoher Sangeskunst. Mittendrin ein unsichtbarer Regisseur, der lediglich durch lange Wartestunden Einfluss auf die sich bietende Inszenierung nehmen kann.

Mit dem beeindruckenden zweiten Teil der Naturdokumentation „Deutschlands wilde Vögel – Die Reise geht weiter“ war Regisseur und Kameramann Hans-Jürgen Zimmermann im Kino Traumstern in Lieh zu Gast. Partner der Veranstaltung war der NABU Lich. Zimmermann lud zu einer ganz besonderen Reise ein, die das Publikum aus den Kinosesseln in wundervolle Naturwelten katapultierte. Vom Nebelhorn bis nach Helgoland suchte der renommierte Naturfilmer verborgene Orte auf, an denen die Natur ihren ganz eigenen Kosmos der Vogelwelt geschaffen hat.

Es zeigen sich vorwitzige Alpendohlen am Nebelhorn, die gesellig auf dem Tellerrand von Wandersleuten auf der Besucherterrasse sitzen, bis hin zum kreisenden Steinadler, der mit weit ausgebreiteten Schwingen seine Kreise über das beeindruckende Alpenpanorama zieht. Die Münsterer Rieselfelder präsentieren sich mit einer beeindruckenden Artenvielfalt von über 200 Arten wie Schnatterenten und Störchen oder der Betrachter ist eingeladen zu einer Rast mit bis zu 70000 Kranichen, die in den Diephölzer Moorniederungen auch momentan Station machen – alles präsentiert in atemberaubenden Bildern zum Staunen.

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Hans-Jürgen Zimmermann im Gespräch mit Besuchern im Kino Traumstern. Foto: Friese

Gefilmt wurde mit respektvollem Abstand, der keinerlei Eingriff in das Agieren der Vögel zeigt, sondern leise und mit hoher Beobachtungskunst Alltagsgeschichten und kleine Anekdoten aus dem Alltag der gefiederten Gesellen erzählt. Manch Lacher war beispielsweise dem urkomischen Balzverhalten oder den kleinen Streichen der

Lachmöwen gewiss. In Zimmermanns Film ist man der Vogelwelt so nah, wie es normalerweise kaum möglich ist. Ein beeindruckender, sehenswerter Film, der facettenreich und unterhaltsam Lust auf Natur und ihre Geheimnisse macht und letzten Refugien der Tierwelt ihren Respekt zollt.

Im Anschluss konnten Fragen an den erfahrenen Tierfilmer gestellt werden, der auch gleich verriet, dass ein dritter Teil in Planung sei.

Der sehenswerte Film ist noch einmal am 27. und 28. November jeweils um 17 Uhr im Kino Traumstern zu sehen.