Gießener Anzeiger vom 04.03.2015
ARTENSCHUTZ Interessanter Vortrag in der Mitgliederversammlung der NABU-Ortsgruppe Lich / Immer weniger Platz für Tiere
LICH (rch). Höhepunkt der Mitgliederversammlung der NABU-Ortsgruppe Lich in der Gaststätte „Calabria“ war der Vortrag des Vorsitzenden des Naturschutzvereins Hungen-Langd Bodo Fritz, der über den Artenschutz in den Streuobstwiesen referierte.
Bodo Fritz Foto: Chabrie
Mittels einer Powerpoint-Präsentation und den passenden Vogelstimmen akustisch dazwischengeschaltet, hielt er einen informativen Vortrag, der zum Nach- und Umdenken anregte. „Streuobstwiesen sind wichtige Landschaftsbestandteile von hohem ökologischen Rang“, mahnte Fritz zu Beginn. Eine Frage stellte er in den Raum: „Es gibt zurzeit noch eine hohe Artenvielfalt bei den Tieren, aber wie lange noch?“ Er wies daraufhin, dass „abgängige“, das heißt tote Bäume ein wichtiger Unterschlupf für Fledermäuse und Vögel, wie Specht, Star und Steinkauz sind. Die Bevölkerung tue gut daran, einige dieser Bäume stehen zu lassen. Die bunten Wiesenflächen mit ihren Obstbäumen seien wichtige Nahrungsgrundlage für die verschiedensten Säugetier-, Insekten- und Vogelarten. Sie alle tragen zu einem gesunden ÖkoSystem bei. Der Referent zeigte auch auf, dass durch den Straßenbau, insbesondere die Umgehungsstraßen wichtige Steinobstgebiete durchschnitten werden und Erholungssuchende und Freizeitnutzer durch die Pflanzung von Hecken, Hüttenbau, Grillen, das Abstellen von Wohnwagen oder Anlegen von Zierrasen die intakte Kulturlandschaft zerstören. Um diese Entwicklung positiv zu beeinflussen, seien alle Bürger angehalten, sich über ihr Verhalten in der Natur Gedanken zu machen und jederzeit eingeladen, sich Rat und Beistand bei den NABU-Ortsgruppen zu holen. Kinder und Jugendliche sollten so früh wie möglich für das Thema Naturschutz in den Kindergärten und Schulen sensibilisiert werden. Vorsitzender Klaus-Peter Emrich gab einen Überblick über die Veranstaltungen des NABU Lich im vergangenen Jahr. Eine Pflanzaktion am Pflanzgarten im Licher Stadtwald unter der Anleitung von Förster Eckhard Richter wurde im April durchgeführt. Im Juni wurden drei Storchenkinder im Feuchtbiotop am Rande Lichs beringt (der Anzeiger berichtete). Am 28. und 29. Juni wurde der Kinofilm „Geheimnisse des Waldes“ von Hans-Jörg Zimmermann im Kino-Traumstern vorgeführt.
Wer sich für den Naturschutz interessiert, kann Infos auf der Website www.nabu-lich.de erhalten.