Gießener Allgemeine, Donnerstag 04.07.2019
Von Karl-Josef Graf
Lich (kjg). Als schwalbenfreundliches Haus wurde das Hofgut Hof Güll von Josefine und Clemens Lischka durch die NABU-Ortsgruppe Lich ausgezeichnet. Die Ehrung nahm der Vorsitzende Roland Graf vor. In Lischkas Pferdestall leben außer den beiden Pferden in sechs Nestern Rauchschwalben mit ihrem Nachwuchs. Das tun sie schon sei vielen Jahren, weil die Ställe offen sind und die Schwalben ein- und ausfliegen können. Die Rauchschwalbe lebt überwiegend in Gebäuden, erläuterte Graf, und ist deshalb auf die Duldung durch den Menschen angewiesen. Die Zahlen der bekanntesten einheimischen Schwalbenart sind rückgängig, weil die dörflichen Strukturen verloren gehen, es an Nistplätzen und Insekten mangelt. Ein weiterer Grund ist die Versiegelung der Landschaft, die für den Nestbau notwendigen Lehmpfützen verschwinden. Eine weitere hier bekannte Schwalbenart ist die Mehlschwalbe, die ihr Nest außerhalb der Häuser unterhalb von Dachvorständen, anbringt, erklärte Graf. Beide Arten benötigen für den Nestbau Lehm, den sie sich aus Pfützen holen.
