Exkursion Braunkehlchen und Offenlandvögel bei Hof Graß
Anschließend findet ein geselliges „Zwitscherfrühstück“ mit kulinarischen Genüssen zum Ausklang statt (Anmeldung zum Frühstück an 230964@web.de wg. Mengen-Disposition erwünscht!)
Die Exkursionsleitung hat Bodo Fritz. Es handelt sich um eine Gemeinschaftsveranstaltung der Hungener Naturschutzgruppen von NABU & HGON.
Einige grundsätzliche Infos zum Vogel des Jahres 2023 „Braunkehlchen“ finden sich im nachfolgenden Text des NABU-Landesverbandes Hessen.
Willkommen zurück, liebes Braunkehlchen!
NABU Hessen begrüßt Rückkehr des Jahresvogels in die hessischen Brutgebiete
Wetzlar – Auf ihrem Zug von den Winterquartieren in Afrika zurück in die Brutgebiete sind Braunkehlchen ab Mitte April in ganz Deutschland zu beobachten. Auch in Hessen werden in den nächsten Tagen die ersten Braunkehlchen zurückerwartet. Das nur etwa zwölf bis vierzehn Zentimeter große Braunkehlchen hält sich am liebsten in offenen Landschaften, auf feuchten Wiesen oder an Feldrändern auf. „Während der Nahrungssuche nutzen Braunkehlchen gerne hohe Stauden, Pfähle oder Schilfhalme als Ansitzwarte, um von dort ihre Jagdflüge auf kleine Insekten zu starten“, erklärt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen.
Als Langstreckenzieher hat das Braunkehlchen den Winter mehr als 5.000 Kilometer von Deutschland entfernt in der südlichen Sahara verbracht. Zur Brut und Aufzucht seiner Jungen kehrt der Vogel des Jahres nun zurück nach Mitteleuropa. In Hessen gibt es für den kleinen Wiesenbrüter allerdings immer weniger geeignete Lebensräume. „Das Braunkehlchen braucht Blühstreifen und artenreiche Wiesen, die aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft aber immer seltener zu finden sind“, stellt der NABU-Fachexperte für Vogelschutz Maik Sommerhage fest. Um das Braunkehlchen langfristig zu schützen, seien deshalb umfassende Aufwertungsmaßnahmen in der Agrarlandschaft dringend notwendig.
Bei einer Lebenserwartung von nur 1,5 Jahren ist es für den Fortbestand des Braunkehlchens von großer Bedeutung, dass die jährliche Brut erfolgreich ist. Eine frühe und häufige Mahd, die Nester zerstört und Jungvögel tötet, ist eine große Bedrohung für den Vogel des Jahres. Um die Chancen auf eine erfolgreiche Brut zu erhöhen, kann auch jede und jeder Einzelne einen Beitrag leisten: „Damit wir Braunkehlchen und andere Wiesenbrüter in dieser aktuell sensiblen Phase der Paarung und des Nestbaus nicht stören, sollten Naturfreund*innen beim Spaziergang unbedingt darauf achten, im Grünland auf den Wegen zu bleiben und Hunde an der Leine zu führen“, betont der Vogelexperte.
Die besten Chancen, den Vogel des Jahres Hessen auch außerhalb der Zugzeiten zu erspähen, gibt es in den Höhenlagen der Landkreise Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf und Vogelsberg. Im Vogelsberg ziehen viele Braunkehlchen ihre Jungen in Schutzgebieten der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe groß. „Mit unserem Wiesenbrüter-Projekt wollen wir zum Erhalt des Braunkehlchens in Hessen beitragen. Etwa 25 Paare sind auf den NABU-Flächen der Stiftung Hessisches Naturerbe zu Hause“, so Sommerhage weiter, „Mein Beobachtungstipp zum Vogel des Jahres: Mit dem Fernglas Zaunpfähle, einzelne Büsche oder hochstehende Stauden auf extensiv bewirtschafteten Wiesen oder Brachen absuchen – sein sanfter „djü“ Ruf verrät das Braunkehlchen außerdem“.