Mindestens elf Wildkatzen entdeckt


Gießener Anzeiger vom 04.03.2015

RÜCKKEHR Freude bei Naturschützern über Entwicklung im Krofdorfer Forst / Signal auch für Hessen

WETTENBERG (red). Mindestens elf Wildkatzen streifen durch den Krofdorfer Forst: Dies zeigen die nun vorliegenden Ergebnisse der Wildkatzenerfassung, die der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Hessen in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Wettenberg 2014 bereits zum zweiten Mal durchführte. Erstmalig im Jahr 2013 machten sich Mitarbeiter des Forstamts und andere engagierte Wildkatzenretter von Januar bis April wöchentlich auf den Weg zu den sogenannten Lockstöcken, um diese auf Haare der Wildkatze zu kontrollieren – mit Erfolg. Die positiven Ergebnisse aus dem ersten Untersuchungsjahr wurden nun durch den erneuten Nachweis zahlreicher Wildkatzen bestätigt, drei Tiere sind „alte Bekannte“, sie rieben sich in beiden Jahren an einem Lockstock.

Wildkatzen fühlen sich heimisch.

Wildkatzen fühlen sich heimisch. Foto: Red

Wir freuen uns sehr, dass wir die Wildkatze so zahlreich nachweisen konnten“, so Susanne Schneider, Koordinatorin des Projekts Wildkatzensprung beim BUND Hessen. „Der Krofdorfer Forst liegt in einem wichtigen Korridor, welcher die Vorkommen des Taunus mit denen im Vogelsberg und Schlitzer Land verbindet. Der Hinweis auf eine vermutlich stabile Population ist für uns daher sehr wertvoll und zeigt uns, dass sich die Wildkatze bei uns in Hessen langsam wieder ausbreiten kann“, freut sich Schneider. Die Aktion wurde im Rahmen des BUND-Projekts Wildkatzensprung finanziert, welches im Bundesprogramm für Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird.

Auch für das Forstamt Wettenberg ist der Nachweis einer ansässigen Wildkatzenpopulation ein Grund zur Freude: „Sichtbeobachtungen belegen, dass junge Wildkatzen im Krofdorfer Forst groß geworden sind. Wenn sie als junge Erwachsene die Reviere der etablierten Wildkatzen im Krofdorfer Forst verlassen müssen, tragen sie so zur weiteren Ausbreitung der Art bei“, erklärt Forstamtsleiter Harald Voll.

Die Wildkatzenerfassung geht derweil in die dritte Runde. Bereits seit Anfang Januar sind die Lockstockbetreuer unterwegs, um ihre Lockstöcke nach Wildkatzenhaaren abzusuchen. Eigentlich war die Untersuchung im Jahr 2014 beendet, doch haben sich der BUND, der NABU Krofdorf-Gleiberg und das Forstamt Wettenberg angesichts des tollen Erfolges dazu entschlossen, das Projekt weiterzuführen.