Nabu zieht positive Bilanz – 89 flügge Jungvögel kreisweit entdeckt
Kreis Gießen (red). Der Naturschutzbund (Nabu)-kreisverband Gießen zieht eine erste Zwischenbilanz des Brutjahrs der Weißstörche. Nach einem sehr schlechten Bruterfolg im Vorjahr mit nur relativ wenigen Jungvögeln gibt es in diesem Jahr wahrscheinlich einen neuen Rekord seit der Wiederansiedlung im heimischen Raum 2003, teilt der Nabu um Pressesprecherin Lioba Krämer mit. Nach den bisher durchge führten Erhebungen wurden 49 Brutpaare (Vorjahr 43) mit 89 flüggen Jungvögeln (Vorjähr 52) gesichtet. Das bedeutet einen durchschnittlichen Bruterfolg von 1,82 Jungen pro Brut. Acht Brutpaare haben gleich je vier Junge gezeugt, nomal sind zwei junge.
Von 1965 bis 2002 gab es im Kreis Gießen keine Weißstorchbruten mehr, seit dem kommt es zu einem kontinuierlichen Anstieg. Befürchtungen, es könnten zu viele Paare werden, tritt der Nabu entschieden entgegen. Zum einen zeige der zum Teil geringe Bruterfolg mit vielen erfolglosen Paaren gerade in den Zentren des Vorkommens, dass die Art sich selbst reguliere, zum anderen weiß man aus der Biologie, dass nicht die oben in der Nahrungskette stehenden Tiere ihre Beute kontrollieren, sondern umgekehrt. In der Natur kontrolliert die vorhandene Nahrung den Fressfeind. So werde sich der Bestand auf ein verträgliches Niveau einpendeln. Außer den Vorkommen in der Horloff-, Wetter- und Lahnaue werden jetzt zunehmend Bereiche wie Garbenteich, Burkhardsfelden, AllendorfjLumda und Rodheim-Bieber belegt.