Gehörnte Landschaftspfleger – NABU Lich erkundet Wasserbüffelprojekt am „Bekassinenloch“


Lich/Amöneburg – 14.06.2025

Einen eindrucksvollen Einblick in naturnahe Landschaftspflege erhielten die Mitglieder der NABU-Gruppe Lich am vergangenen Samstag bei einer Exkursion ins Amöneburger Becken. Dort entsteht seit Mai 2020 auf einer rund 25 Hektar großen Ausgleichsfläche – im Zuge der Bauarbeiten zur A49 – neues Feuchtgrünland.

NABU Lich bei der Exkursion Bild: K-P.Emrich

Ungewöhnliche Helfer leisten dabei ihren Beitrag: Wasserbüffel.

Die großgewachsenen, gutmütigen Tiere weiden ganzjährig auf dem Gebiet, das den Namen „Bekassinenloch“ trägt – benannt nach der seltenen Bekassine, die hier hoffentlich eines Tages wieder brüten wird. Den Kiebitz konnte die Gruppe bereits entdecken. Die Beweidung durch die Wasserbüffel hilft, die Fläche offen zu halten, Verbuschung zu verhindern und typische Arten feuchter Wiesen zu fördern.
Mit sichtlicher Begeisterung schilderte Markus Rhiel, Wasserbüffelhalter und Nebenerwerbslandwirt, wie er für das Projekt gewonnen wurde und welche Herausforderungen – von der Flächenvorbereitung bis zur heutigen Haltung – es zu meistern galt.
Ob sich das „Bekassinenloch“ langfristig als ökologisch wertvoller Lebensraum etabliert, hängt vom Erfolg der Beweidung ab. Gelingt das Vorhaben, steht einem dauerhaften Schutz des Gebiets nichts im Wege.
Begleitet wurde die Exkursion von Wulf Hahn (RegioConsult), der weitere fachliche Einblicke gab. Das Projekt zeigte eindrucksvoll, wie sich moderne Naturschutzmaßnahmen und landwirtschaftliche Nutzung in Einklang bringen lassen – mit Hörnern, Hufen und Herzblut.

Wasserbüffel bei der Abkühlung Bild: K-P.Emrich

Zum Ausklang des Tages bestand die Möglichkeit, das Naturschutz-Informationszentrum (NIZA) in der romantischen Altstadt Amöneburgs zu besuchen. Bei Kaffee und Kuchen auf der sonnigen Terrasse des familiengeführten Burg Cafés ließ man den Tag mit Gesprächen mit der ortsansässigen Biologin Dr. Astrid Wetzel und herrlichem Ausblick ins Ohmtal stimmungsvoll ausklingen.

Andreas Lachmund für den NABU Lich