Gießener Anzeiger vom 04.03.2013
Zur traditionellen jährlichen Eibenpflanzaktion hatten Stadtförster Eckhard Richter von der Revierförsterei Lich und Klaus-Peter Emrich, Vorsitzender des NABULich, in den Pflanzgarten an der Hattenröder Straße eingeladen. Von dort ging es für die Teilnehmer über den Waldlehrpfad in den Wald. An einem kleinen Bächlein wurden dann die noch kleinen Bäume gepflanzt. Außerdem wurde je Pflanzling ein Einzelschutz gegen Verbeißen und fegen durch das Rehwild angebracht. In den vergangenen vier Jahren wurden im Licher Stadtwald an unterschiedlichenOrten etwa 800 Eiben gepflanzt.
Richter erläuterte die Naturschutzmaßnahmen, die im Stadtwald vorgenommen wurden. Der Stadtwald ist Wirtschaftswald: jährlich schlage man rund 9000Festmeter Holz. Wichtige Ziele seien aber auch Naturschutz und Erholung. Bislang habe man 521 Habitatbäume, das sind alte Bäume, die, am Abgestorben sind und Insekten, Kleinlebewesen, Flechten und Pilzen einen, Lebensraum bieten, erfasst und markiert. Von diesen haben55 Bäume Greifvogelhorste, 50 Schwarzspechthöhlen und 80 Buntspechthöhlen erklärten Richter und Emrich. Weitere Daten: Vier Bestände alter Buchen und Eichen von 23 Hektar Größe wurden als Kompensationsmaßnahmen aus der Nutzung herausgenommen und weitere sieben Bestände (17 Hektar) wurden als Altholzinseln ausgewiesen. Seltene Moosarten wie das „Grüne Besenmoos“ sowie Großhöhlenbrüter und die Bechsteinfledermaus werden im Licher Stadtwald besonders geschützt. Für den Laubfrosch wurden 14 Amphibientümpel angelegt, ,um die Populationen im, Wald zu stärken und miteinander zu vernetzen.