Biber besser verstehen


Gießener Allgemeine vom 25.06.2014

Das Informationsfahrzeug des NABU gastiert an der Selma-Lagerlöf-Schule in Lich

Lich (pm) 27 Kinder der Selma-Lagerlöf-Schule über die zweitgrößten Nager der Welt. Es wird nicht nur von Doris Ritz gelenkt. Sie ist gleichzeitig auch Biber-Expertin und wurde von den Dritt- und Viertklässlern begeistert begrüßt, denn „das Interesse für Biber ist groß bei den Kindern“, sagte ihre Lehrerin Irmgard von Meyerinck.

Was nicht viele wissen: Nachdem die Biber lange aus dem Landkreis verschwunden waren, haben sich mittlerweile einzelne Exemplare zwischen Wetter und Horloff angesiedelt. „Es ist schön, dass die Biber wieder zurückgekommen sind, denn sie sind ein wichtiger und spannender Teil des Ökosystems“, sagt die Hauptamtliche Kreisbeigeordnete Dr. Christiane Schmahl. Die Naturschutzdezernentin ist selbst ein bekennender Biberfan: „Wir wollen für dieses Thema sensibilisieren, weil Biber auch Probleme machen können.“

Auch Naturschutzdezernentin Christiane Schmahl (im Hintergrund) durfte ein Biberfell streicheln als das NABU-Bibermobil 27 Kinder der Selma-Lagerlöf-Schule besuchte.

 

So fällen sie etwa auf der Nahrungssuche hin und wieder Bäume und stauen dadurch Gewässer auf, was zu Überschwemmungen in ufernahen Bereichen führen kann.

„Habt ihr alle einen guten Platz und seht alles gut?“, fragte die „Habt ihr alle einen guten Platz und seht alles gut?“, fragte die Nabu-Expertin Doris Ritz die Kinder, kurz nachdem sie das provisorische Klassenzimmer am Ufer der Wetter aufgebaut hat. Währenddessen deutet sie ins Innere des Bibermobils auf einen ausgestopften Biber. Die Kinder nicken und ein Junge fragt: „Ist der echt?“. „Ja!“, sagt die Pädagogin mit ruhiger Stimme und erklärt, dass dieser Biber leider durch einen Autounfall gestorben sei und deswegen präpariert werden konnte.

Es folgen viele Informationen rund um den Nager. Die Kinder erfahren etwa, dass ein Biber bis zu 23.000 Haare pro Quadratzentimeter hat und Menschen im Vergleich dazu mit 600 Haaren auf dem Kopf vergleichbar nahezu kahl sind, dass ein ausgewachsenes Exemplar 1,30 Meter groß wird und dass Biber ein Leben lang treu sind. Die Kinder waren gespannt und lauschten aufmerksam und nahmen jede Information begeistert auf. „Es ist wirklich schön, den Kindern Wissen auf diese Art zu vermitteln“, sagte Christiane Schmahl gegen Ende der dreistündigen Veranstaltung. „Wir hoffen, dass sie die Natur und natürlich die Biber so besser verstehen.“